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Aktualisiert: 27. Feb. 2024

In diesem Special empfehle ich Euch Lampen und Leuchten, mit denen Ihr bessere Videos für YouTube, Instagram, TikTok und Co. produziert. So werdet Ihr mit Eurem Stream oder Vlog 2024 so richtig erfolgreich.


Besseres Licht beim Streamen

Insbesondere wenn Ihr in einer recht dunklen Zimmerecke Videos für YouTube, TikTok und Co. erstellt, oder wie ich in einem Raum, der keine Fenster hat, seid Ihr auf eine gute künstliche Beleuchtung angewiesen. Ansonsten habt Ihr unschöne Schatten im Gesicht oder müsst eine derart hohe Lichtempfindlichkeit (ISO) bei der Kamera einstellen, dass es zu noch unschönerem Bildrauschen kommt.


Ihr kennt das sicher von Eurem Smartphone, das die ISO-Anpassung automatisch erledigt, um Details im Dunklen noch einigermaßen sichtbar darstellen zu können. Bei der Auswahl der Leuchten kommt es – neben Eurem Budget – vor allem darauf an, was Ihr damit vorhabt.


Streaming Studio mit Elgato Key Light
Mein Streaming Studio mit Elgato Key Lights

Die besten Streaming-Leuchten

Bei einem Stream empfehle ich zwei Lampen, die Euer Gesicht von einer leichten Erhöhung aus beidseitig aufhellen und Schatten darin minimieren oder komplett entfernen. Ein weiterer Vorteil: Ihr könnt jede Leuchte individuell ansteuern und Euer Gesicht dadurch noch besser modellieren. Klassisch reduziert man dabei die Lichtstärke auf der der Kamera abgewandten Gesichtshälfte. Ich selbst nutze unter anderem zwei Elgato Key Lights.


Elgato Key Light: Vorzeigemodell

Elgato Key Lights im Einsatz
Elgato Key Lights im Einsatz

Ich habe mir zwei Elgato Key Lights (bezahlter Link, je 2.800 Lumen) gekauft und nutze sie seit über zwei Jahren mit großer Begeisterung. Sie sind mit den Klemmen einfach zu installieren, das Kabel verschwindet hinter den stabilen Stativ-Röhren und die ebenso robusten Kugelgelenke lassen eine schnelle Justierung der Flächenleuchten zu. Helligkeit und Weißton (2900–7000 K) sind zudem per App oder das Elgato Stream Deck steuerbar – perfekt!

Elgato key Light Air: Kleine Schwester


Halb so hell (1.400 Lumen), statt auf maximal 129cm nur auf maximal 89cm ausziehbar, aber ansonsten ebenso genial wie die große Schwester Elgato Key Light (bezahlter Link). Wer Geld sparen und/oder lieber Ständer statt Klemmen nutzen will, der greift hier zu. Auch bei der Elgato Key Light Air (bezahlter Link) lassen sich Helligkeit und Weißton (2900–7000K) per App oder Elgato Stream Deck (bezahlter Link) steuern.


Godox ES 45 Key Light: Gute Alternative


Godox, bekannt für professionelle Lichtlösungen wie Blitze und Tageslichtleuchten, mischt nun auch bei den Streaming-Lampen mit. Und das – wie zu erwarten war – richtig gut! Das Godox ES45 Key Light (bezahlter Link) ist mit 2.500 Lumen nicht ganz so hell wie das Elgato Key Light, (bezahlter Link) aber deutlich heller als das Elgato Key Light Air. Wer statt einer App lieber eine physische Fernbedienung für die Einstellung von Helligkeit und Weißton (2800–6500K) nutzt, der liegt hier richtig. Die lässt sich magnetisch auf der Rückseite befestigen und geht damit nicht verloren. Wie bei der Konkurrenz ist das Licht hochwertig und weich.

 

Leuchten-Set-up für Green Screen

Wollt Ihr Euch ausgeschnitten und ohne Hintergrund vor einem eingeblendeten Video zeigen, benötigt Ihr neben einem Green Screen auch eine besondere Ausleuchtung. Dann könnt Ihr diesen Effekt ohne störendes Kantenflimmern und Farbsäume realisieren. Dafür nutzt ihr mindestens eine weitere Leuchte, die den Green Screen selbst aufhellt und damit den von Euch darauf geworfenen Schatten minimiert oder komplett verschwinden lässt.


Zwei auf den Green Screen gerichtete Lampen sorgen für ein noch besseres Ergebnis, da der Algorithmus der Broadcast-Software (z.B. OBS) oder des Videoschnittprogramms (z.B. Adobe Premiere Pro) Eure Umrisse besser erkennen und vom grünen Hintergrund lösen kann.


Für Green Screen Ausleuchtung nutzt man 1–2 weitere Leuchten
Für beste Green-Screen-Ausleuchtung nutzt man ein bis zwei weitere Leuchten

Philips Hue Discover

Das Philips Hue Flutlicht Discover im Einsatz
Das Philips Hue Flutlicht Discover im Einsatz

Das Philips Hue Flutlicht Discover (bezahlter Link) nutze ich seit drei Jahren in doppelter Ausführung an der Wand über meinem Hauptmonitor. Kurz danach sind die Elgato Key Lights hinzugekommen. Diesen Vier-Lampen-Aufbau verwende ich bei Green-Screen-Nutzung. Die Discover (bezahlter Link) sehen schick aus und beherrschen sogar den Hue-Farbwechsel. Die Anbringung an Leichtbauwänden und generell an der Wand gelingt ebenso einfach wie die Steuerung über die Hue-App. Dabei lassen sich auch unterschiedliche Weißtöne erzeugen, was für die Anpassung des Green-Screen-Effekts wertvoll ist. Einziger Kritikpunkt: Die Leuchten strahlen bei längerer Nutzung etwas Wärme ab.

 

Die besten Leuchten für Vlogs

Für Vlogs könnt Ihr ebenfalls auf die oben genannten Leuchten zurückgreifen. Habt Ihr etwas mehr Platz, sind professionelle Tageslicht-LED-Lampen mit Softbox ideal. Sitzt oder steht Ihr überwiegend allein vor der Kamera, reicht ein einzelnes dieser Modelle. Die Softbox sorgt für ein noch weicheres, natürlicheres Licht als die bei den Streaming-Lights eingebauten Streuscheiben.


Einzige Nachteile sind der zumeist etwas höhere Preis und der größere Platzbedarf. Zudem benötigt Ihr noch ein Lampenstativ. Ein weiterer Vorteil: Wenn Ihr auch professionelle Video- und Fotoshootings anbietet, oder dies später einmal vorhaben solltet, besitzt Ihr bereits ein wichtiges Element von der dafür benötigten Ausstattung.


Die Godox UL150 im professionellen Shooting-Einsatz
Godox UL150 im Shooting-Einsatz

Godox UL150: Absolut lautlos


Das Tolle an der Godox 150UL (bezahlter Link) ist – neben ihrem stabilen Aufbau, der einfachen Handhabung und einem gleichmäßigem Lichtspot ohne Softbox – ihr ausgeklügeltes Wärmeableitungssystem. Das Design ohne eingebauten Lüfter erlaubt den unhörbaren Betrieb im Streaming- und Vlogging-Studio sowie bei Videoaufnahmen. Die Helligkeit von bis zu 150W reicht für viele Zwecke aus.


Godox SL-60W: Wenn weniger reicht



Bei den meisten Räumen oder Streaming-/Vlogging-Ecken in der Wohnung reichen die 60W der Godox SL-60W (bezahlter Link) aus. Der Lüfter ist kaum hörbar, die Lichtstärke per Fernbedienung einstellbar und der Aufbau ist äußerst stabil. Wie bei der Godox 150UL (bezahlter Link) sorgt der Bowens-Mount dafür, dass gängige Softboxen und andere Diffusoren ganz einfach angeschlossen werden können.


Amaran 100X: Nobel, aber durchaus bezahlbar



Die Amaran 100x (bezahlter Link) ist ein 100W starkes Modell aus der Budget-Reihe des Nobelleuchten-Herstellers Aputure und lässt sich am Gerät selbst oder via App steuern. Die Qualität ist über jeden Zweifel erhaben, und im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten LED-Tageslichtlampen lässt sich der Weißton anpassen (2700–6500K). Darüber hinaus können neun verschiedene Lichteffekte wie Feuerwerk, Blitz, defekter Glühbirne, oder Fernseher eingestellt werden. Über den Bowens-Mount lassen sich diverse Softboxen (z.B. die Aputure Lantern Softbox) (bezahlter Link) anschließen.

Aktualisiert: 27. Feb. 2024

Kann man einen nur 4,5qm großen Raum in ein komplettes Streaming- und Vlogging-Studio mit Multi-Monitor-Setup, Green Screen sowie reichlich Stauraum für Games und Blu-rays verwandeln? In dieser Artikelserie verrate ich es Euch.



Meine Familie und ich leben hier in Hamburg in einem Haus, das mitten im Wasser eines Alsterausläufers liegt. Aus diesem Grund gibt es keine Unterkellerung, und die Mieter müssen mit der reinen Mietfläche klarkommen. Das war zu Beginn mit zwei zusammengelegten Haushalten und damit auch Kellerinhalten ziemlich schwierig, und der kleine Raum, der vom Flur abgeht, wurde von uns als Kellerersatz genutzt. Zum Teil stapelten sich hier nur so die Umzugskisten, Tüten, alte AV-Receiver und dergleichen – bis unter die Decke.



In den vergangenen vier Jahren konnten wir eine Menge davon entsorgen, sortieren, verkaufen oder in andere Stauraummöglichkeiten, die wir in der Zwischenzeit geschaffen hatten, umlagern. Ende 2018 war der Inhalt des Raums derart überschaubar, dass ich über die Weihnachtsfeiertage das Stolmen-Regal von IKEA im Flur ab und in der Kammer wiederaufgebaut habe. Im Flur habe ich anschließend knapp sieben Meter IKEA Pax errichtet – Ihr wisst schon: Stauraum! Das war zwar eine ziemliche Arbeit, hat aber die Fläche ungemein beruhigt.



Nach einigen Wochen im neuen Jahr bemerkten wir allerdings, dass wir den als begehbaren Kleiderschrank vorgesehenen kleinen Raum überhaupt nicht nutzen. Wir sind einfach nicht die Typen dafür, sondern haben eher wieder damit begonnen, dort aktuell ungenutzte Dinge abzustellen.


Die Idee war geboren

Da kam mir die Idee, in der nur 4,5qm kleinen Kammer ein Streaming-, Foto-, Gaming- und Musikstudio aufzubauen. Mit zwei Kindern und zwei Hunden habe ich in der restlichen Wohnung kaum die Ruhe für Streaming und das Musikmachen, zudem sollen die Kids bei härteren Spielen nicht aus Versehen etwas von den brutalen Inhalten aufschnappen.


Nach der Abstimmung mit meiner Frau – an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Dich – habe ich mich mit Feuereifer in das Projekt gestürzt. Und das sieht dann bei mir immer so aus, dass ich sofort loslege, weshalb ich nach dem Ausräumen des Zimmers nicht erst die Wände neu gestrichen habe, sondern direkt mit dem Aufbau der Möbel angefangen habe.



Doof, aber ließ sich dann erst einmal nicht mehr ändern – vielleicht kennt Ihr das ja: Man will sich einfach nicht aufhalten lassen! Inzwischen habe ich die Weihnachtsfeiertage 2019 dazu genutzt, das Streichen nachzuholen. Das war eine ganz schöne Arbeit, schließlich musste ich erst alles wieder abbauen, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Ein Special zum Vorteil der Wandfarbe beim Videoshooting folgt später.


Zurück zum initialen Aufbau: Vor dem Einrichten mit Möbeln stand die Planung. Mit einem Lasermessgerät habe ich die Maße genommen. Wenn Ihr selbst ein Zimmer umbauen wollt, achtet dabei auch auf die Fußleisten und bauliche Besonderheiten. Bei uns hängt zum Beispiel ein Netzwerkverteiler an jener Wand, in der sich auch die Revisionsklappe mit den Sicherungen befindet. Während der Kasten vorsteht und dadurch die Breite des Raums begrenzt, sollte die Klappe nicht zugebaut werden. In der hinteren rechten Ecke befindet sich zudem der Kasten mit der Heizungsanlage und den Warmwasserzählern. Beides galt es, in der Planung zu berücksichtigen.



Zunächst habe ich auf meinem Note 9 eine Skizze erstellt. So mache ich das immer, wenn ich in der Wohnung oder in meinem Büro etwas verändern will. Hier mal als Beispiel unseres Schlafzimmers, wie ich es erst gezeichnet und später umgesetzt habe.


Möbel müssen her

Nach dieser Mood-Skizze habe ich mich auf die Suche nach passenden Schränken gemacht. Da wir sehr gute Erfahrung mit der BESTA-Serie von IKEA gemacht haben, die man immer wieder anders arrangieren und zum Beispiel mit Holzbrettern leicht pimpen kann, ist die Entscheidung schnell auf dieses System gefallen. Insbesondere auch, da es Korpus-Tiefen von gerade einmal 20cm bietet. Das ist nicht nur ideal, um darin Blu-ray- und DVD-Hüllen aufzubewahren, sondern ist auch genau jene Tiefe, die ich brauchte, um den Heizungskasten verschwinden zu lassen.



Die kleine Differenz in der Höhe zwischen den BESTA-Regalen der unteren beiden Reihen und dem Heizungskasten habe ich mit Brettern und Filzunterlegern ausgefüllt. Damit konnte ich den darüber liegenden Korpus leicht positionieren, habe ihn dann aber zusätzlich an der Wand verschraubt, damit der Druck nach unten im befüllten Zustand nicht zu hoch wird. Für mehr Stabilität habe ich sämtliche Schränke miteinander verschraubt und jeden zweiten an der Wand fixiert.



Für die Verblendung der Heizungsbox habe ich zwei weitere Tür- oder Schubladenfronten gekauft, sie miteinander verbunden und Winkel angebracht, mit denen ich den gesamten Sichtschutz zwischen Kasten und Holzbretter klemmen kann. Am Ende ging es dann noch ans Einräumen der vielen Spiele, DVDs und Blu-rays. So habe ich immer alles dort, wo ich es brauche und konnte es auch gut nach Systemen und Genres sortieren.



Küchenplatte als Schreibtisch

Zuvor hatte ich bereits das Schreibtischelement zusammengebaut, das ebenfalls aus BESTA-Korpussen, die ich an den Seiten 40cm und in der Mitte – für die Beinfreiheit – 20cm tief gewählt habe, sowie der IKEA Küchenarbeitsplatte aus Eiche besteht. Die ist 2,48m lang, passt damit perfekt mit genug Spielraum zu den Wänden und hätte mich beim Hochschleppen im Treppenhaus fast erschlagen. Durch das hohe Gewicht, das mir beinahe zum Verhängnis geworden wäre, hält sie zumindest die Unterschränke sehr gut an ihren Plätzen.



Das geniale: Die weniger tiefen Schränke in der Mitte lassen sich aufgrund der angeklebten Filzgleiter trotzdem noch sehr leicht herausziehen und geben dann die versteckte Verkabelung frei – falls ich doch noch mal etwas herumstöpseln will oder muss. Die Außenschränke habe ich aus diesem Grund nicht ganz bis hinten durchgeschoben. So bleibt hinter ihnen noch genug Platz für die Technik.



Apropos Technik! Bei diesem Thema habe ich es mir nicht leicht gemacht und wirklich tagelang recherchiert, ausprobiert, verworfen, geflucht und neu gekauft. Bei manchen Fallstricken rauchte mir wirklich der Schädel. Wenn Ihr wissen wollt, warum ich welche Monitore ausgesucht und wie ich sie an die Wand gebracht habe, findet Ihr hier in der nächsten Woche den zweiten Teil des Making ofs. Am Ende wird es zudem ein Video des Studios mit noch mehr Erklärungen und Tipps für Euren eigenen Aufbau geben.

Aktualisiert: 27. Feb. 2024

Wenn man mit dem Streaming oder Vlogging beginnt, weiß man zunächst nicht genau, was man eigentlich dafür braucht und was nicht. Klar, ein Mikro, eine Kamera, eine Speicherkarte und natürlich die Inhalte. Aber mit der Zeit kommt man immer wieder in Situationen, die nach neuem Equipment schreien oder bei denen die aktuelle Lösung an ihre Grenzen stößt. Bei Kameras geht es dabei um Verschlusszeiten, Rauschverhalten in dunklen Szenen, Videoqualität und dergleichen. Und beim Sound wird einem schnell bewusst: Mit nur einem Modell wird man niemals in allen Situationen das beste Ergebnis erzielen.



Das Lavalier Mikrofon

Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr habt Euch für eine Vlogging-Kamera und ein Lavalier-Mikrofon (bezahlter Link) entschieden – das sind diese kleinen Modelle, die man mit einem Klipp an Hemd oder Pullover befestigen kann. Diese Kombination funktioniert gut. Zumindest immer dann, wenn Ihr einen genauen Plan von dem habt, was Ihr eigentlich aufnehmen wollt. Dreht Ihr also gerade ein Special über die neueste 360-Grad-Kamera, werdet Ihr unterwegs wahrscheinlich ausschließlich Eure eigenen Gedanken dazu teilen und die Testschritte, die Ihr gerade aufnehmt, kommentieren.


Seid Ihr aber ohne konkretes Konzept unterwegs – zum Beispiel bei einem Reise-Vlog –, kann es immer mal passieren, dass Ihr in eine unerwartete Gesprächssituation kommt. Das Lavalier-Mic wird in diesem Fall immer nur Eure Stimme klar und präsent aufzeichnen, die Eures Gesprächspartners aber nur dünn und entfernt. Natürlich schneidet auch das Kameramikro mit, aber dann habt Ihr zwei verschiedene Klangcharakteristika innerhalb des Interviews, die Ihr in der Post Production nur mit viel Mühe und selten mit dem erhofften Ergebnis angleichen könnt. Einmal ganz abgesehen von der eher mauen Qualität der meisten integrierten Kamera-Mics.


In diesem Fall ist ein auf die Kamera aufgestecktes Richtmikrofon die bessere Lösung, da es automatisch immer in Richtung des Motivs zeigt und sowohl Umgebungsgeräusche aus diesem Bereich als eben auch die Stimme einer dort sprechenden Person einfängt. Könnt Ihr Interview-Aufnahmen vorab planen, und sollen die Personen sich beim Filmen auch noch bewegen (zum Beispiel bei einer Begehung einer Produktionsanlage, oder einfach einem Walk and Talk durch die Stadt), spielt wieder das Lavalier-Mikrofon seine Stärken aus. In diesem Fall benötigt Ihr dann pro Person ein eigenes Modell (hier gern identische Verwenden) samt Audio-Recorder, oder eine Funklösung, die alle Signale zu einem einzelnen Recorder schickt.


Lavalier Mikros sind neben dem eingangs erwähnten Solo-Vlog und planbaren Interviews immer dann sehr gut, wenn man bei statischer Kamera selbst vollkommene Bewegungsfreiheit haben möchte. Im Studio könnt Ihr dann auch mal was aus dem hinteren Regal holen, ohne dass Eure Stimme dabei flöten geht. Auch wenn Ihr einen Clip über eine neue Drohne drehen und Euch an dem Schauplatz frei bewegen möchtet, ohne dabei stets die Platzierung des Mics zu beachten, ist ein Lavalier der richtige Begleiter. Allerdings fängt es dafür nicht so viele Umgebungsgeräusche ein, wie ein Richtmikrofon.


Das Richtmikrofon

Wie ein Lavalier-Mic ist ein Richtmikrofon ein Modell aus der Gruppe der Kondensator-Mikrofone, die eine Phantomspeisung benötigen – also Strom. Beim Lavalier steckt die Batterie zumeist in einer Box in der Mitte des Kabelwegs, die dann auch den Ein- und Ausschalter sowie in manchen Fällen den Schalter zum Aktivieren einer Rauschunterdrückung bereithält.


Während das kleine VideoMic Go von Rode ohne zusätzliche Power auskommt und daher sehr leicht und ideal für den schnellen Immer-dabei-Vlog ist, benötigt das potentere und wesentlich voluminöser, reifer und natürlicher klingende Rode NTG4+ (bezahlter Link) die genannte Zusatzenergie. Dafür ist es aber nicht auf die unter anderem von einigen mobilen Recordern, wie dem H6 von Zoom (bezahlter Link), zur Verfügung gestellte Phantomspeisung angewiesen, sondern funktioniert mit einem integrierten Akku.



Ein Nachteil dieses Modells ist sein Gewicht: Mit 176 Gramm sorgt es dafür, dass man zusammen mit der Kamera, einem Objektiv, dem Audiorecorder und ggf. noch einem LED-Light auf gut und gern 2kg Gesamttraglast kommt, die man mit einer Hand auf dem mobilen Stativ durch die Gegend trägt. Das Ergebnis dieser Kombi ist dafür derart beeindruckend, dass man den Muskelkater bei hochwertigen Filmvorhaben gern in Kauf nimmt.


Das dynamische Mikrofon

Mit einem dynamischen Mikrofon, wie dem SM7B von Shure (bezahlter Link), könnt Ihr Eurer Stimme oder denen von Interviewpartnern im Studio noch einmal einen Extraboost Präsenz, Wärme und Volumen verleihen. Diese Modelle benötigen keinen Strom, dafür aber einen potenten Vorverstärker. Da mein Rubix 22 von Roland (bezahlter Link) diesen nicht bietet, habe ich mir mit dem CloudLifter CL-1 (bezahlter Link) beholfen, der das Signal des Mikrofons, bevor es in das Audio Interface gelangt, um 25db anhebt. So kann das Mikrofon seine volle Bandbreite ausspielen und wird nicht durch die Limitierungen des Interfaces gebremst.


Neben dem satten Sound des SM7B (bezahlter Link) hat es noch einen weiteren Vorteil für Voice-Over- oder Streaming-Situationen: Es registriert kaum Umgebungsgeräusche. So wird Eure Kommunikation mit den Followern auf twitch, Mixer und Co. nicht durch das Klappern der Tastatur gestört. Das bedeutet allerdings auch, dass Ihr selbst nicht zu weit von dem Mikrofon entfernt sein solltet.


Fazit

Mit einer Kombination aus Shotgun- und Lavalier-Mikrofon kommt man in den meisten Vlogging-Situationen zurecht und ist mit dem Richtmikrofon auch beim Streamen gut beraten. Wer etwas mehr Geld ausgeben kann und will, der nutzt für den Stream zusätzlich ein dynamisches Modell. Das verleiht der Stimme mehr Rundungen und Wärme und zeichnet etwaige störende Nebengeräusche, wie zum Beispiel das Klappern der Tastatur, reduzierter auf als die zuvor genannten Optionen. Für den Start reicht auch ein günstiges Lavalier-Mic, das sowohl draußen als auch indoor sehr praktikabel ist und passable Ergebnisse liefert.

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