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Aktualisiert: 27. Feb. 2024

Kann man einen nur 4,5qm großen Raum in ein komplettes Streaming- und Vlogging-Studio mit Multi-Monitor-Setup, Green Screen sowie reichlich Stauraum für Games und Blu-rays verwandeln? In dieser Artikelserie verrate ich es Euch.


Monitor-Installation

Zu Beginn dachte ich noch, dass ich mit zwei fest installierten Monitoren auskomme und mein MacBook Pro als Streaming-Rechner sowie optionalen dritten Screen nutzen kann. Aber dann stieß ich auf die Curved-Displays, die echt toll aussehen und mich bei meinen regelmäßigen Besuchen von Saturn, Mediamarkt und anderen Technikmärkten stets faszinierten. Drei davon im Halbkreis aufzubauen, wäre durchaus eine Alternative gewesen – zumindest optisch.



Doch dann bin auf einige Haken gestoßen. Zum einen hätte solch ein Aufbau in dem kleinen Zimmer zu viel Platz eingenommen. Die meisten Curved Displays haben für meinen Geschmack einen zu breiten Rahmen. Und bei nur einem einzigen Ultrawide-Curved-Display hätte ich, wenn ich auf demselben Schirm auch noch twitch und das Chat-Fenster einblenden würde, kein perfekt eingefasstes Gaming-Bild, bei vielen Modellen keine schnellstmögliche Reaktionszeit fürs Zocken und auf twitch und Co. könnte man meinen Stream nur mit Balken oben und unten erleben. Auch der Mix aus einem Ultrawide- und einem Gaming-Monitor mit normalem Seitenverhältnis kam aus demselben Grund nicht infrage – schließlich wollte ich auch mal auf dem Hauptscreen in 4K zocken und das Ganze streamen.


Mal ganz abgesehen davon, dass ich bei der Verwendung eines zweiten Monitors mit 16:9-Ratio aus der geplanten Xbox One X (bezahlter Link) ein Ultrawide-Bild für den Hauptschirm plus ein 16:9-Bild für den Second Screen hätte zaubern müssen. Und so legte ich die Idee mit Curved und/oder Ultrawide Displays ad acta.



4K sollte es sein

Da ich zum einen in 4K und mit möglichst großem Bild spielen und arbeiten, aber auch endlich wieder beim Online-Zocken konkurrenzfähig sein wollte – bei unserem damals noch Full-HD-TV im Wohnzimmer merkte man dann doch eine kleine Verzögerung –, machte ich mich auf die Suche nach einem entsprechenden Hauptbildschirm.


Meine Wahl fiel auf den LG 32UD99-W (bezahlter Link) der als Universalgerät auch auf prad.de punkten konnte. Das Gerät ist zwar mit ca. 860 Euro nicht gerade günstig, sieht aber wirklich edel aus, zeigt durch sein IPS-Panel einen stabilen Blickwinkel, hat einen schmalen Rahmen und bietet 4K-Auflösung auf 31,5 Zoll mit 60Hz und HDR10, AMD FreeSync sowie 4 Millisekunden Reaktionszeit für flüssiges Zocken. Die Hardware-Kalibrierungfür eine verbesserte Farbreinheit mit 95%igem DCI-P3 Farbraum ist zudem ideal für meinen Job als Grafikdesigner.



Darüber hinaus stimmt auch die Anschlussvielfalt – bei einem USB-C-Anschluss, zwei USB-3.0-Buchsen, einem Displayport-Anschluss und einem Kopfhörerausgang gibt es nichts zu meckern. Super praktisch: Wenn Ihr Euren Rechner per USB-C anschließt, verwandelt sich der LG 32UD99-W (bezahlter Link) in einen Hub, sodass Ihr z.B. Eure WebCam direkt an einen der beiden USB 3.0 Anschlüsse anstöpseln könnt.


Und Full-HD zum Zocken

Da ich wie beschrieben auch mit möglichst geringer Reaktionszeit zocken wollte, habe ich mich für den Second Screen auf die Suche nach einem Gaming-Monitor um die 24 bis 27 Zoll gemacht. Die etwas kleinere Bilddiagonale ist für schnelle Online-Shooter wichtig, um möglichst immer alles im Blickfeld zu haben. Auf meiner 75-Zoll-Glotze im Wohnzimmer muss mein Auge viel zu lange wandern, um z.B. bei „Call Of Duty: Modern Warfare“ das Radar zu checken.


In die engere Wahl fielen der BenQ Zowie XL2540 (bezahlter Link) und der Samsung CHG70, die auf rtings.com unter den besten Xbox One X Monitoren sehr gut abgeschnitten hatten. Ich habe sie mir dann im Geschäft angeschaut und fand, dass sie zum einen optisch nicht so gut zum dezenten Rahmen meines LG passten, zudem wollte ich für den zweiten Screen nicht derart viel ausgeben.


Also habe ich diverse Foren durchforstet und bin auf den iiyama G-MASTER Black Hawk G2530HSU-B1 (bezahlter Link) gestoßen, der mit schmaler Einfassung, je einem Displayport-, VGA- und HDMI-Eingang, Freesync, schneller Reaktionszeit sowie Vesa Halterung und 24,5 Zoll meinen Vorstellungen entsprach, und den ich für nicht einmal 140 Euro erstehen konnte.


Der Leichtbauwand sei Dank

Beide Monitore habe ich dann mit Hohlraumdübeln an die im Raum verbaute Leichtbauwand geschraubt. Den LG an einer supergünstigen und leicht anzubringenden Halterung von Maclean (bezahlter Link). Die kann man sogar recht einfach neigen, wobei ich die linke Feststellschraube verkehrtherum, also mit dem Knauf nach innen angebracht habe, da diese sonst das Anschlusspanel des Monitors verdeckt hätte. Das ist aber mühelos umsetzbar. Die Neigungsfähigkeit brauche ich, da ich den Hauptscreen etwas höher angebracht habe, um darunter genug Platz für ein USB-Masterkeyboard zum Musizieren und ggf. das aufgeklappte MacBook Pro zu haben.


Für den Iiyama habe ich mich trotz der Leichtbauwand an einen Haltearm gewagt. Das Vogels-Modell ist recht leicht, passt optisch super zum schwarzen Industrielook, der mir für den gesamten Raum vorschwebte, und hält dank der Möglichkeit, bis zu fünf Schrauben in ausreichend großem Abstand anzubringen, bombenfest.



Eine andere Halterung, die ich zuvor bestellt hatte, habe ich wieder umgetauscht. Ich dachte, ich bräuchte bei der Leichtbauwand eine größere Fläche zur Verteilung des Gewichts. Das Teil wog allerdings mehr als der Monitor und hätte sich auch nicht so dezent an der Wand gemacht wie die jetzige Lösung. Tipp: Für das Anzeichnen der Bohrlöcher habe ich den Second Screen auf einem Stapel Verpackungen (Bücher oder Zeitschriften tun es auch) in der gewünschten Höhe stabilisiert. So gelang die Übung auch ohne eine zweite Person. Zudem habe ich ihn bewusst etwas tiefer positioniert, um eine spannende Anordnung zu erzielen und die Unterschiede in der Rahmenbreite auszugleichen.


Ein Zollstock reicht

Die Kabel für den zweiten Monitor laufen übrigens aus demselben Loch, das ich hinter dem Hauptscreen in die Wand gebohrt habe. Wollt Ihr Euch für das Durchfädeln der Kabel vom Loch oben in das unter der Tischplatte gesetzte Auslassloch den Kauf eines Einziehdrahtes sparen, könnt Ihr auch einen Zollstock dafür verwenden. Zumindest dann, wenn es noch eine zweite Leichtbauwand hinter der durchbohrten gibt. Dann gleitet der Stock an dieser herab. Unten habe ich ihn dann mit einer einfachen Grillzange gegriffen und rausgezogen. Wenn es kein Dämmmaterial im Hohlraum gibt, könnt Ihr natürlich das Kabel einfach der Schwerkraft überlassen. Sorgt in jedem Fall dafür, dass beide Löcher auf einer vertikalen Linie liegen.



Bei massiven Wänden würde ich diese ein paar Zentimeter aufstemmen und einen Entsprechenden Kanal legen. Alternativ nutzt Ihr einen Kabelkanal oder bringt die Monitore mit entsprechenden Halterungen am Tisch an. Bei Leichtbauwänden nutzt Ihr vor dieser Arbeit einen Metalldetektor (bezahlter Link), um die Träger zu finden und nicht beim Bohren eine böse Überraschung zu erleben. Den gibt es im Baumarkt ab etwa 30 Euro. Dort oder im Online-Handel findet Ihr auch Sägekranz-Sets (bezahlter Link), mit deren Hilfe Ihr verschieden große Löcher unter anderem in Leichtbauwände bohren könnt. Achtet dabei unbedingt darauf, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen, da der Feinstaub sonst in die Lunge geraten kann. Ich hatte das beim ersten Mal vergessen und musste noch Stunden später immer wieder husten.



Inzwischen ist übrigens noch ein HP EliteDisplay S14 (bezahlter Link)mit 14 Zoll hinzugekommen. Das nutze ich bei twitch zum Kontrollieren der Übertragung – also ob alle Einblendungen funktionieren, der Ton lippensynchron ist und dergleichen. Das Tolle an dem etwas lichtschwachen Display ist, dass es sowohl die Bildinformationen als auch den Strom über ein- und dasselbe USB-C-Kabel bezieht. Als Ständer habe ich übrigens den von diesem Buchstaben-Board (bezahlter Link) zweckentfremdet und zur richtigen Positionierung und Verhinderung von Kratzern einen Möbelgleiter aus Filz zwischen den Screen und das Metall geklebt Den Ständer findet Ihr hinter diesem Link (bezahlter Link).


Wollt Ihr sehen, welches Mikrofon, welches Audio Interface und welche Boxen ich im neuen Streaming Studio verbaut habe? Dann freut Euch auf den dritten Teil, den ich nächste Woche hier veröffentlichen werde.

Aktualisiert: 27. Feb. 2024

Kann man einen nur 4,5qm großen Raum in ein komplettes Streaming- und Vlogging-Studio mit Multi-Monitor-Setup, Green Screen sowie reichlich Stauraum für Games und Blu-rays verwandeln? In dieser Artikelserie verrate ich es Euch.



Meine Familie und ich leben hier in Hamburg in einem Haus, das mitten im Wasser eines Alsterausläufers liegt. Aus diesem Grund gibt es keine Unterkellerung, und die Mieter müssen mit der reinen Mietfläche klarkommen. Das war zu Beginn mit zwei zusammengelegten Haushalten und damit auch Kellerinhalten ziemlich schwierig, und der kleine Raum, der vom Flur abgeht, wurde von uns als Kellerersatz genutzt. Zum Teil stapelten sich hier nur so die Umzugskisten, Tüten, alte AV-Receiver und dergleichen – bis unter die Decke.



In den vergangenen vier Jahren konnten wir eine Menge davon entsorgen, sortieren, verkaufen oder in andere Stauraummöglichkeiten, die wir in der Zwischenzeit geschaffen hatten, umlagern. Ende 2018 war der Inhalt des Raums derart überschaubar, dass ich über die Weihnachtsfeiertage das Stolmen-Regal von IKEA im Flur ab und in der Kammer wiederaufgebaut habe. Im Flur habe ich anschließend knapp sieben Meter IKEA Pax errichtet – Ihr wisst schon: Stauraum! Das war zwar eine ziemliche Arbeit, hat aber die Fläche ungemein beruhigt.



Nach einigen Wochen im neuen Jahr bemerkten wir allerdings, dass wir den als begehbaren Kleiderschrank vorgesehenen kleinen Raum überhaupt nicht nutzen. Wir sind einfach nicht die Typen dafür, sondern haben eher wieder damit begonnen, dort aktuell ungenutzte Dinge abzustellen.


Die Idee war geboren

Da kam mir die Idee, in der nur 4,5qm kleinen Kammer ein Streaming-, Foto-, Gaming- und Musikstudio aufzubauen. Mit zwei Kindern und zwei Hunden habe ich in der restlichen Wohnung kaum die Ruhe für Streaming und das Musikmachen, zudem sollen die Kids bei härteren Spielen nicht aus Versehen etwas von den brutalen Inhalten aufschnappen.


Nach der Abstimmung mit meiner Frau – an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Dich – habe ich mich mit Feuereifer in das Projekt gestürzt. Und das sieht dann bei mir immer so aus, dass ich sofort loslege, weshalb ich nach dem Ausräumen des Zimmers nicht erst die Wände neu gestrichen habe, sondern direkt mit dem Aufbau der Möbel angefangen habe.



Doof, aber ließ sich dann erst einmal nicht mehr ändern – vielleicht kennt Ihr das ja: Man will sich einfach nicht aufhalten lassen! Inzwischen habe ich die Weihnachtsfeiertage 2019 dazu genutzt, das Streichen nachzuholen. Das war eine ganz schöne Arbeit, schließlich musste ich erst alles wieder abbauen, aber ich finde, es hat sich gelohnt. Ein Special zum Vorteil der Wandfarbe beim Videoshooting folgt später.


Zurück zum initialen Aufbau: Vor dem Einrichten mit Möbeln stand die Planung. Mit einem Lasermessgerät habe ich die Maße genommen. Wenn Ihr selbst ein Zimmer umbauen wollt, achtet dabei auch auf die Fußleisten und bauliche Besonderheiten. Bei uns hängt zum Beispiel ein Netzwerkverteiler an jener Wand, in der sich auch die Revisionsklappe mit den Sicherungen befindet. Während der Kasten vorsteht und dadurch die Breite des Raums begrenzt, sollte die Klappe nicht zugebaut werden. In der hinteren rechten Ecke befindet sich zudem der Kasten mit der Heizungsanlage und den Warmwasserzählern. Beides galt es, in der Planung zu berücksichtigen.



Zunächst habe ich auf meinem Note 9 eine Skizze erstellt. So mache ich das immer, wenn ich in der Wohnung oder in meinem Büro etwas verändern will. Hier mal als Beispiel unseres Schlafzimmers, wie ich es erst gezeichnet und später umgesetzt habe.


Möbel müssen her

Nach dieser Mood-Skizze habe ich mich auf die Suche nach passenden Schränken gemacht. Da wir sehr gute Erfahrung mit der BESTA-Serie von IKEA gemacht haben, die man immer wieder anders arrangieren und zum Beispiel mit Holzbrettern leicht pimpen kann, ist die Entscheidung schnell auf dieses System gefallen. Insbesondere auch, da es Korpus-Tiefen von gerade einmal 20cm bietet. Das ist nicht nur ideal, um darin Blu-ray- und DVD-Hüllen aufzubewahren, sondern ist auch genau jene Tiefe, die ich brauchte, um den Heizungskasten verschwinden zu lassen.



Die kleine Differenz in der Höhe zwischen den BESTA-Regalen der unteren beiden Reihen und dem Heizungskasten habe ich mit Brettern und Filzunterlegern ausgefüllt. Damit konnte ich den darüber liegenden Korpus leicht positionieren, habe ihn dann aber zusätzlich an der Wand verschraubt, damit der Druck nach unten im befüllten Zustand nicht zu hoch wird. Für mehr Stabilität habe ich sämtliche Schränke miteinander verschraubt und jeden zweiten an der Wand fixiert.



Für die Verblendung der Heizungsbox habe ich zwei weitere Tür- oder Schubladenfronten gekauft, sie miteinander verbunden und Winkel angebracht, mit denen ich den gesamten Sichtschutz zwischen Kasten und Holzbretter klemmen kann. Am Ende ging es dann noch ans Einräumen der vielen Spiele, DVDs und Blu-rays. So habe ich immer alles dort, wo ich es brauche und konnte es auch gut nach Systemen und Genres sortieren.



Küchenplatte als Schreibtisch

Zuvor hatte ich bereits das Schreibtischelement zusammengebaut, das ebenfalls aus BESTA-Korpussen, die ich an den Seiten 40cm und in der Mitte – für die Beinfreiheit – 20cm tief gewählt habe, sowie der IKEA Küchenarbeitsplatte aus Eiche besteht. Die ist 2,48m lang, passt damit perfekt mit genug Spielraum zu den Wänden und hätte mich beim Hochschleppen im Treppenhaus fast erschlagen. Durch das hohe Gewicht, das mir beinahe zum Verhängnis geworden wäre, hält sie zumindest die Unterschränke sehr gut an ihren Plätzen.



Das geniale: Die weniger tiefen Schränke in der Mitte lassen sich aufgrund der angeklebten Filzgleiter trotzdem noch sehr leicht herausziehen und geben dann die versteckte Verkabelung frei – falls ich doch noch mal etwas herumstöpseln will oder muss. Die Außenschränke habe ich aus diesem Grund nicht ganz bis hinten durchgeschoben. So bleibt hinter ihnen noch genug Platz für die Technik.



Apropos Technik! Bei diesem Thema habe ich es mir nicht leicht gemacht und wirklich tagelang recherchiert, ausprobiert, verworfen, geflucht und neu gekauft. Bei manchen Fallstricken rauchte mir wirklich der Schädel. Wenn Ihr wissen wollt, warum ich welche Monitore ausgesucht und wie ich sie an die Wand gebracht habe, findet Ihr hier in der nächsten Woche den zweiten Teil des Making ofs. Am Ende wird es zudem ein Video des Studios mit noch mehr Erklärungen und Tipps für Euren eigenen Aufbau geben.

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